Warum du wie ein Franchise-Unternehmen denken musst

Episode #25

Wir sprechen heute über eine wichtige Denkweise und Perspektive, die du auf dein Business einnehmen solltest, wenn du erfolgreich skalieren willst.

Gerade wenn dein Angebot funktioniert und du immer mehr Kunden gewinnst, solltest du dir unbedingt diese Episode anhören.

Denn in dieser Folge schauen wir uns an …

  • Warum dein Business langfristig wie ein Franchise-System aufgebaut sein sollte.
  • Warum du deine Skills und dein Wissen in Prozesse und Systeme packen musst.
  • Was deine wahre Aufgabe als Inhaber und Unternehmer ist, wenn du dein Geschäft drastisch skalieren willst.

Deine Ausgangssituation ist wahrscheinlich folgende:

  • Du hast in den letzten Monaten oder Jahren daran gearbeitet, dein Angebot richtig zu vermarkten und zu verkaufen.
  • Jetzt machst du regelmäßig Monatsumsätze zwischen 30.000 – 100.000 Euro.
  • Aus der “Not” heraus hast du dann die ersten Mitarbeiter eingestellt.

Die aktuelle Konfiguration ist jetzt quasi dein “erstes erfolgreiches Restaurant” oder dein erster erfolgreicher “Fast Food Laden”.

Das war die erste richtige und wichtige Phase, durch die du dein Business steuern musstest.

Hier kannst du dich noch nicht aus deinem Business befreien, weil du warst das Business!

Du machst zwar nicht mehr alles, aber du bist der Knotenpunkt, der alles zusammenhält.

Um diese Ausgangssituation besser zu verstehen, macht es sinn, sich die “klassische Skalierung” mal aus der “offline Welt” anzusehen.

In der klassischen “offline Welt” gibt es quasi nur einen Weg, weiter zu wachsen – und das geht nur über die Standort-Erweiterungen.

D.H. man macht immer mehr Läden in der Region auf.

Das geht für die nächsten 3-4 Läden auch ganz gut. Aber da gerade offline fast ausschließlich über die Mitarbeiter skaliert werden kann, entsteht jetzt unfassbar viel Chaos.

Bei digitalen Dienstleistungen wie B2B-Agenturdienstleistungen, Coaching und Beratung ist das im Wesentlichen nicht anders.

Wenn du jetzt die Konfiguration von deinem Geschäft nicht änderst, wird auch dein Fulfillment leiden …

  • … weil du und dein Team mit der Abarbeitung der Kunden nicht mehr hinterherkommt.
  • … weil die Mitarbeiter immer mehr Fehler machen und immer mehr Nachfragen haben, weil sie keinen Plan haben, wie hier etwas erledigt wird.

Wenn du an diesem Punkt nicht deine Strategie änderst, wird das, was du dir in den letzten Monaten oder Jahren aufgebaut hast, unter der Last implodieren.

Bevor man neue Strategien auf das eigene Geschäft anwendet, muss zuerst die “mentale Strategie” verändert werden.

Und genau deshalb solltest du – auch wenn du nicht vorhaben solltest, dein Geschäft irgendwann mal zu verkaufen oder eine “Kette” daraus zu machen – dein Business trotzdem wie ein Franchise betrachten, wenn du skalieren und dich dabei gleichzeitig aus dem Tagesgeschäft lösen willst.

Was bedeutet Skalierung?

Skalierung bedeutet, dass man das, was bereits funktioniert (also Umsatz einbringt), jetzt so zu konstruieren, dass man noch mehr Umsatz macht, ohne dafür mehr zu arbeiten. D.h. man macht genau das Gleiche, verdient aber doppelt, dreifach oder zehnfach so viel.

Du musst also nicht dein Geschäftsmodell ändern, wenn du skalieren willst. Das macht gar keinen Sinn, denn du hast ja jetzt etwas aufgebaut, das man skalieren kann.

Wenn ich einen neuen Kunden in meine Agentur aufnehme, dann impfe ich von der ersten Sekunde den Gedanken ein, dass man ab jetzt das Business wie ein Franchise betrachten muss.

Als würdest du eine Restaurant-Kette aufbauen wollen.

Weil nur mit dieser “Brille” ist es möglich:

  • Geschäftsprozesse präzise zu dokumentieren und sehr pingelig dabei zu sein.
  • Potenziale in ineffizienten Abläufen und Prozessen zu erkennen und zu beheben.
  • Prozesse immer weiter zu verbessern und so das Team immer weiter zu entlasten, damit diese freigesetzte Arbeitskraft wieder woanders im Unternehmen eingesetzt werden kann. So haben Mitarbeiter noch mehr mentale Kapazitäten für die anspruchsvollen Aufgaben.

Letzten Endes vermeidet man so Fehler in seinem Business.

Die Ergebnisse in den 3 wichtigen Bereichen (Marketing, Vertrieb und Fulfillment) werden immer konstanter.

Kurz: Nur mit dem Mindset, ab heute dein Geschäft unter dem Gesichtspunkt von Standards, Systemen und Prozessen zu betrachten, wird es dir ermöglichen, das Tagesgeschäft dauerhaft zu verlassen und nicht irgendwie einen Geschäftsführer einzustellen.

Mit einem Geschäftsführer läuft ein paar Monate alles ganz gut, bis immer mehr Beschwerden von Kunden und Mitarbeiter entstehen, Leute dich in deiner eigenen Firma verarschen und du zu dem Schluss kommst, dass man “immer alles selber machen muss, wenn man es richtig haben will.”

Schaffe dir eine Herausforderung

Du musst davon ausgehen, dass du einen Haufen an Anleitungen, Prozesse, Checklisten, Abläufen und konkreten Arbeitsschritten mit diversen Software-Tools einer fremden ahnungslosen Person in 5 Jahren die Hand drücken musst und diese Person wäre in der Lage, das Geschäft zu führen und mithilfe der Anleitungen immer weiter auszubauen bzw. 1:1 zu kopieren.

Deine Aufgabe ist es, den Nutzen für diese Person zu steigern.

Du musst ihm quasi ein fix und fertiges Unternehmen übergeben.

Weil das ist deine wahre Aufgabe als Inhaber! Das ist deine wahre Aufgabe als Unternehmer.

Die Aufgabe deines Unternehmens ist es, die Kunden zu gewinnen und abzuarbeiten.

Und deine Aufgabe ist es, ein Unternehmen aufzubauen.

Bäcker produzieren Brot.

Unternehmer produzieren Unternehmen.

Ein gutes Beispiel ist die Burgerkette mit dem M Buchstaben

Egal wo du einen Burger dieser Kette essen gehst – er schmeckt gleich. Du bestellst immer auf die gleiche Art und Weise.

Du wartest immer etwa gleich lang – und natürlich ist er überall gleich ungesund.

Aber alles läuft nach System.

In der Systemgastronomie obliegt nichts, aber auch rein gar nichts dem Zufall.

Für jeden Fall findet man im Betriebshandbuch eine Anleitung oder eine Checkliste mit Anweisungen, was getan werden muss.

Für alles gibt es klare Vorgaben und Vorschriften.

Wenn diese Vorgaben und Prozesse nicht existieren würden, dann würde jede Filiale irgendwann im Chaos versinken.

Das gesamte Business wäre nicht mehr steuerbar.

Also: Du musst deine Skills, Wissen und Prozesse in ein System packen.

Fang an, wie ein Franchise zu denken.

Du sollst keins werden, aber du sollst dein Geschäft so behandeln, als hättest du es vor – besonders ab dem Zeitpunkt, wenn dein Angebot funktioniert und du immer mehr Kunden gewinnst.